Galgen

Als Junggeselle und Mitglied unseres Vereins hat man viele Freiheiten. Einige überstrapazieren diese Freiheiten jedoch und bewegen sich abseits der so einfachen JGV-Etikette. Diese Seite soll solchen Personen den nötigen Raum geben, um sich gebührend zu präsentieren. Hier werden alle Missetaten verewigt und ein kurzer Hintergrund dargelegt.

PS: Das ganze soll ein paar Lacher bescheren, nehmt es also nicht so ernst ;-)!

Die aktuelle Straftat:

Februar 2024 Anno Domini

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Präsidenten Dirk Kuttler ausging, dass alle Biere geschätzt würden. Und diese Schätzung war die allererste nach der großen Halloweenparty und geschah zu der Zeit, da Boller Vermächtnispfleger des JGVs war.
So kam es das ein Maurer aus Vernawahlshausen sich aufmachte um seine Biere zählen zulassen. Mit seinem vierrädrigen Gespann und seiner Kiste Bier zog er, wenn auch mit etwas Verspätung sicher in die Schwülmetalhalle ein. Es kamen viele zur Zählung – von Nah und Fern. Dies waren zuhauf arme Junggesellen, die aufgrund ihrer sozialen Stellung nicht reich an Bier waren. Sodann ging die Zählung rasch voran und der Maurer aus Vernawahlshausen trat vor die hochrangigen Beamten. Ihre erste Frage bezog sich auf den sozialen Stand des Maurers aus Vernawahlshausen. Er gab zu Protokoll auch vom selben Stand wie seine Vorredner zu sein – ein Junggeselle. Die Beamten zählten die Biere des Maurers und stellten fest er war ziemlich reich an Bier. Gut ein Teil der geviertelten Kiste zählte zu seinem Reichtum. Erfreut über seinen Reichtum und die Erhabenheit gegenüber den anderen, die ihre Biere zählen lassen wollten, stürzte ihn seine Erhabenheit ohne sein Wissen in einen tiefen moralischen Abgrund. Hochmütig erzählte er seinen Reichtum auf Diebstahl aufgebaut zu haben. Und zwar Diebstahl nach der Halloweenparty an seinen Junggesellen-Freunden, die ihre Biere auch zählen lassen wollten. Zu allem Überfluss musste festgestellt werden es sind nicht viele Monde seit der Halloweenparty vergangen, sondern genau EINER. Der Maurer aus Vernawahlshausen ist also in Wirklichkeit nicht reich, sondern einfach ein nicht durstiger Junggeselle, der auch noch die Dreistigkeit besitzt, seine Junggesellen, die ihre Biere auch zählen lassen wollten, zu bestehlen.
Und die Moral von der Geschicht:
Biere, die man stiehlt seinen Freunden, muss man heimlich und ohne Worte befreunden,
dabei darf man die Biere aber schon gar nicht versäumen.
So steht es geschrieben in der Chronik, im heiligen Buch der Missetaten.

War die Stimmung sowieso schon ausgelassen, als wir uns alle zur großen Zählung begaben, so schwoll das Stimmengewirr noch einmal um das Doppelte an, als der Maurer, der von sich behauptete ein Gelage erst dann zu beenden, wenn er selbst zu mindestens 3/4 gefüllt sei, vor die Beamten trat. Erst freuten wir uns, als er seine halbe Kiste mexikanischer Krawallbrausen vor sich abstellte, doch dann begann er sein fürchterliches Geständnis. Der Mann, der einst nach dem Suff gar das Porzellan verfehlte, zog jetzt vor dieser halben Kiste quasi-alkoholfreier Eselpisse den Schwanz ein?! Wir konnten es nicht fassen und deshalb stand für uns das Urteil schnell fest: Lässt ein Köter nach beim Zechen, muss man ihn in die Schlinge stecken! — Ein erschütteter Chronist der Zählung.

Das hohe Gericht spricht den Angeklagten Maurere aus Vernawahlshausen mit überwältigender Mehrheit 9 zu 1, bei einer Enthaltung, schuldig.
Am Galgen soll der Bengel hängen. Seine Missetat büßen müssen. Und sei ihm noch mit auf dem Weg gegeben: Die erste Nacht am Strick, ist die schlimmste für’s Genick! — So sprach der Richter zum Henker. Anno 2023

 

Vollstreckte Urteile:

August 2021 Anno Domini

Zuallererst lassen Sie mich folgendes sagen: Ja! Es stimmt. Ich habe es tatsächlich getan! Ich möchte Ihnen allen jedoch versichern, dass ich für diese – zugegeben: leicht wahnsinnige Tat, durchaus meine Gründe hatte. Am schicksalhaften Abend des 10.07.2021 – genau eine Woche vor dem „Vorfall“ – hatte ich mich mit Freunden ebenfalls in der besagten Schänke eingefunden. Dort hatte ich mir – ohne vorherige Nahrungsaufnahme wohl gemerkt – bedenkenlos 5 Bier und 3 Schnaps der übelsten Sorte einverleibt. Ich werde nun nicht näher ins Detail gehen, aber die Quittung folgte auf dem Fuße. Seit diesem Tag bin ich nicht mehr der Selbe und verspüre jedes Mal ein beklemmendes Gefühl, wenn ich über die Schwelle des Wirtshauses trete. Unter diesen Umständen erschien mir mein Vorgehen am Abend der Versammlung (naiver Weise) als das einzig Richtige. Ich sehe mein Fehlverhalten ein, möchte jedoch einwerfen, dass mir der Tod durch den Strick doch ein bisschen überzogen vorkommt. — Die berühmten letzten Worte des Übeltäters.

Es war ein schöner Samstag Abend, den 17.07.2021, an dem ich schreckliches mit erleben musste!!!! Es fand eine Sitzung von unserem geliebten Verein, dem JGV, in unserer geliebten Kneipe statt. Wie jedes Mal freute ich mich sehr darauf, weil es Bier gab und ich die anderen Idioten mal wieder bei einer Sitzung sehen konnte. Als die Sitzung schon etwas im Gange war, nahm alles seinen Lauf. Ich bekam mit wie ein Mitglied unseres Vereins sich mitten in der Sitzung eine Sprite bestellte. Ich konnte nicht glauben was gerade geschah: eine Sprite in einer JGV Sitzung?! Ich war völlig verstört. In mir kamen Gefühle auf, die ich bis dahin noch nicht kannte. Diese Menge an Gefühlen ist Zeit meines Lebens noch nie gleichzeitig auf mich eingeprasselt. Es war Wut, aber auch pure Enttäuschung und Traurigkeit, die ich in diesem Moment spürte. Ich fragte mich auch: „Wieso hat der noch keinen Schlag bekommen?“ und wunderte mich, dass die Versammlung diese Missetat — diese schreckliche Tat — einfach hingenommen hat! So beschloss ich, am Ende der Sitzung, dieser Person, die diesen schrecklich Verrat an meiner Liebe, dem JGV, beging, den Rest seines sinnlosen Lebens vorzuhalten was er tat. Bis Heute hoffe ich auf eine anständige Bestrafung. — Ein erschütteter Beobachter.

Am Galgen soll der Bengel hängen. Seine Missetat büßen müssen. Und sei ihm noch mit auf dem Weg gegeben: Die erste Nacht am Strick, ist die schlimmste für’s Genick! — So sprach der Richter zum Henker. Anno 2021